Ich habe den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Kiel und den Hospizverein Preetz besucht.
Ich durfte intensive Gespräche führen und viel über das Engagement toller Menschen lernen. Die Arbeit der Hospizdienste ist unglaublich wichtig: Sie begleiten Sterbende auf ihrem Weg sowie die trauernden Hinterbliebenen. Hauptamtliche Koordinator*innen werden unterstützt von vielen ehrenamtlichen Helfer*innen. Ich habe großen Respekt vor dieser Arbeit! Auch während der Pandemie haben alle unter schwierigsten Bedingungen ihr Bestes gegeben.
Als Studentin der Kindheitspädagogik interessiert mich auch die Situation sterbender Kinder in Schleswig-Holstein, denn auch sie haben selbstverständlich das Recht auf einen würdevollen Tod. Es gibt tolle Projekte von engagierten Vereinen.
Doch es muss mehr Unterstützung geleistet werden: Der Verdienst in der ambulanten Pflege ist im Schnitt niedriger als in der stationären Pflege. Der Pflegenotstand trifft die ambulante Palliativpflege hart. Leider kann dadurch nicht jede Familie, jedes betroffene Kind, unterstützt werden. Die Situation der Pflegekräfte muss verbessert werden, insbesondere muss ihre Arbeit auch finanziell wertgeschätzt werden. Dafür setze ich mich, gemeinsam mit meiner Partei, ein. Vor allem die hohe Arbeitsbelastung sorgt dafür, dass weniger Menschen in Vollzeit arbeiten. Die Situation muss sich verbessern!
Außerdem habe ich erfahren, dass die Sterbebegleitung zwar finanziert wird, die Trauerbegleitung jedoch nicht. Diese finanziert sich aus Spenden. Der Trauerprozess ist wichtig für Hinterbliebene: Die Trauerbegleitung darf nicht abhängig davon sein, ob genug Spenden eingenommen wurden. Auch da muss finanziell unterstützt werden.
Besonders interessant in den Gesprächen in Kiel und Preetz war: Beide Hospizvereine bieten Projekte für Schulen an, bei denen Kinder sich mit dem Thema „Sterben, Tod und Trauer“ auseinandersetzen können. Die Angebote sind extra für Kinder konzipiert worden und werden von fachlich geschultem Personal begleitet.
Am 10.02. ist übrigens Tag der Kinderhospizarbeit! Der Tag soll auf die Situation von Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen. Mit dem grünen Band, siehe Foto, zeigen wir Solidarität mit den Familien. Gleichzeitig soll damit ein Bewusstsein für die Arbeit der Kinder- und Jugendhospizarbeit geschaffen werden. Auch ihr könnt euch ein Band beim ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in eurer Nähe abholen!
Mehr Informationen zu den beiden Vereinen findet ihr hier:
https://www.hospiz-initiative-kiel.de/was-wir-tun/ambulanter-hospizdienst/
https://hospizverein-preetz.de