In unserer Heimat wird von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ganz viel geleistet. Die Betriebe sind so vielfältig wie die Menschen, die dort arbeiten. Es ist wichtig, dass man als Abgeordneter den Kontakt zur Arbeitswelt nicht verliert. Sonst kommen komische Gesetze dabei heraus. Deswegen habe ich in dieser Woche je einen Tag in einer Firma in unserem Wahlkreis mitgearbeitet.
Am Dienstag habe ich im Hotel Strandräuber in Schönberg mitgearbeitet. In der Zimmerreinigung gilt es schnell, präzise und ausdauernd zu arbeiten. Bettenbau kenne ich zum Glück noch von der Bundeswehr… Mit Inhaber Thorsten Meyer habe ich mich zudem über die aktuellen Herausforderungen in der Branche ausgetauscht. Nach Überzeugung Thorsten Meyers müsse man dem Fachkräftemangel durch gute Arbeitsbedingungen und Loyalität zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begegnen. Für die Attraktivität für Touristen sei es auch notwendig, in den Ausbau eines attraktiven Ortsbildes zu investieren.
Auf einer Baustelle der Firma Odabasi Bautechnik aus Schwentinental konnte ich mir am Mittwoch ein Bild von der Arbeit in dieser Branche machen. Hier durfte ich einige Hilfsarbeiten verrichten und bekam einen Eindruck davon, wieviel Präzisionsarbeit und handwerkliches Geschick nötig ist. Es ist beeindruckend, was im Handwerk alles geleistet wird. Junge Menschen finden hier eine gute und solide Grundlage für ihre Zukunft. Aber es gibt auch hier Probleme. Die Wertschätzung für das Handwerk muss sich in der Bezahlung widerspiegeln. Dabei sind neben dem Bruttolohn auch die Sozialabgaben ein Thema, damit dem Handwerker und der Handwerkerin mehr Netto bleibt und sich mehr Kunden Handwerkerstunden leisten können. Ein weiteres Thema ist die Rente, die nach einem langen Arbeitsleben oft viel zu niedrig ist. Eine weitere Erhöhung des Rentenalters lehne ich daher ab.
Mit den Mitarbeitern des TBZ Neumünster begab ich mich am Donnerstag auf eine Schicht bei der Müllabfuhr. Die harte Arbeit der Kollegen hat meinen größten Respekt. Am Freitag endete die Job-Tour schließlich im DB-Ausbesserungswerk. Der größte industrielle Arbeitgeber in Neumünster hat meine volle Unterstützung. Ein geplanter Einsatz in einem Pflegeheim am Montag konnte aufgrund äußerer widriger Umstände nicht stattfinden und wird nachgeholt.
Die Arbeitswelt steht vor großen Herausforderungen. Die Erfahrungen aus meiner Job-Tour hilft mir dabei, die Probleme und Anforderungen der Arbeitswelt besser zu verstehen. Ich werde die Erfahrungen nach Berlin mitnehmen und mich dafür einsetzen, dass unsere Gesetze praxisnah, konkret und nachvollziehbar werden.